Gasthaus im Landhaushof
Die beiden in Kärnten ansässigen Künstlerinnen Isabella Paier und Heidi Falk-Koller arbeiten vorrangig mit Acryl- und Ölfarben auf Leinen, um immer wieder die Wahl für eine feingliedrige, zerbrechliche figurale und auch pastose Malerei zu haben. Durch massive Veränderungen und Instabilitäten unserer Zeit gelangen Menschen immer intensiver, schneller und öfter in Krisen. Ihre unmittelbaren Umwelten wie Technik, Arbeit, Beziehung, Wohnen, Gesellschaft, Umwelt lösen diese oftmals auch aus. Die Beschleunigung im Leben mit der Koppelung an höheres Alter und Krankheit von Menschen lässt diese Umwelten und Kontexte mehrmals auch parallel „wegbrechen“. Der Mensch ist dabei oftmals auf sich selbst reduziert. Der Realismus drückt hier in extremster Form das wechselwirksame Verhältnis des Menschen zu seiner Wirklichkeit aus. Er wird auf sich und seinen Körper, als letzte scheinbar sichere Bastion, zurückgeworfen, wobei auch dieser sich dabei erschöpft und sich dessen Kraft verzehrt.
Das aus Sicht einer Einzelperson Geschilderte sieht Falk-Koller als Spiegelbild der europäischen Gegenwart an, welche den Grund für ihren künstlerischen Ansatz lieferte. Was hier in solchen Situationen ein einzelnes Individuum erfährt, ist in unserer modernen Zeit auf ganze Gruppierungen, verschiedenste Berufsgruppen und differenzierteste Umwelten übertrag- und erlebbar. Es war einerseits vieles schon einmal da, und doch ist es neu, sind andere Herausforderungen und Thematiken gegeben, die in das Menschsein eingreifen und es formen. Dies gilt es künstlerisch und mit erzählender Bildstruktur wahrzunehmen.
FÜHRUNG DURCH DIE AUSSTELLUNG (AB 18.00 UHR)
Die Künstlerin Isabella Paier ist anwesend und führt gerne durch die Ausstellung.