Camera Austria

Das Ausstellungsprogramm von Camera Austria analysiert die Rolle der Fotografie als Medium und Praxis zeitgenössischer Kunst.

Die Duo-Ausstellung „(In)verso. Between the Lens and the Archive“ verwebt parallele Stränge zweier künstlerischer Forschungsprojekte, die sich mit subjektiven, bildbezogenen Zugängen zu Migrationserfahrungen beschäftigen. Ausgehend vom privaten Fotoarchiv ihres Vaters, der zwischen 1978 und 1987 als portugiesischer Student in der Tschechoslowakei lebte, untersucht Ana de Almeida die Spiegelung gegensätzlicher historischer Revolutionsphasen: die gescheiterte Reformbewegung des Prager Frühlings 1968, die Nelkenrevolution 1974 und die sich ankündigende Samtene Revolution 1989. Auch Huda Takriti beschäftigt sich in ihrer Videoinstallation „On Another Note“ (2024) anhand eines privaten Bildarchivs mit der Geschichte transnationaler Verflechtungen: Im Gespräch mit ihrer Mutter über ein Fotoalbum und den künstlerischen Nachlass von Takritis Großmutter, die in den 1960er-Jahren als Lehrerin und Textilkünstlerin in Kuwait lebte, wird die generationenübergreifende Verarbeitung von Migrationsgeschichte sichtbar, die von der Sorge um die Familie angesichts der palästinensischen Staatenlosigkeit bestimmt war.

AUSSTELLUNGSFÜHRUNG (UM 19.00 UHR, UM 21.00 UHR UND UM 23.00 UHR)