Altes Rathaus – Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Das DÖW ist Erinnerungsort und Museum, Forschungsstätte, Begegnungsort und Beratungsstelle, Bibliothek und Archiv. Ein wichtiges Anliegen des Lern- und Gedenkortes DÖW ist es, Wissen über den Nationalsozialismus und die Mechanismen und Folgen autoritärer Handlungsmuster zu vermitteln, um daraus für eine demokratische Gegenwart und Zukunft in einer offenen Gesellschaft zu lernen.
Sonderausstellung: „Wien – Oslo – Auschwitz. Das kurze Leben der Ruth Maier (1920–1942)“
Ruth Maier wurde 1920 in Wien geboren. An ihrem 18. Geburtstag wurde sie Zeugin der Gewaltexzesse des Nazi-Mobs während des Novemberpogroms 1938 in Wien: Ruth Maier, die zuvor keinerlei Beziehung zum Judentum hatte, begann in ihrem Tagebuch eine Auseinandersetzung über ihre Identität. Verjagt von der Schule, delogiert aus der Gemeindewohnung, ohne jede Zukunft im NS-beherrschten Österreich, fand sie im Jänner 1939 Zuflucht in Norwegen. Im November 1942 lieferte die Polizei der Quisling-Regierung sie an die Nationalsozialisten aus. Gemeinsam mit hunderten norwegischen Jüdinnen und Juden von Oslo nach Auschwitz deportiert, wurde sie dort am 1. Dezember 1942 ermordet.
Heute erinnern Gedenktafeln, Verkehrsflächen, Filme und ein Musical in Norwegen, Österreich, Tschechien und den USA an die junge Wienerin. Ihre Tagebücher und Briefe sind Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes (Memory of the World).
Die Ausstellung des DÖW (Winfried R. Garscha) wurde in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Holocaust-Forschungsinstitut in Oslo und den Wiener Volkshochschulen erstellt.
FÜHRUNGEN DURCH DIE SONDERAUSSTELLUNG „WIEN – OSLO – AUSCHWITZ. DAS KURZE LEBEN DER RUTH MAIER (1920–1942)“ (UM 19.00 UHR UND UM 21.00 UHR)
BEGLEITUNG DURCH DIE AUSSTELLUNG ÜBER WIDERSTAND UND VERFOLGUNG IM NATIONALSOZIALISMUS (VON 18.00 BIS 01.00 UHR)
In der „ORF-Lange Nacht der Museen“ bietet das DÖW laufend Führungen durch die Ausstellung über die Erste Republik, den Nationalsozialismus in Österreich, die Aufarbeitung der dunklen Vergangenheit und heutige Herausforderungen an.